Keine Wettervorhersage

Du befindest Dich in einem Tief und weißt gerade nicht wie Du da wieder raus kommst? Negative Gedanken überwältigen Dich und Du hast nicht mal Lust, oder die Energie, Dich jemandem anzuvertrauen, weil Du Dich zu allem Übel auch noch alleine fühlst?

 

Irgendwas muss passieren, denn Deine Stimmung und Deine Gedanken machen Dir das Leben schwer. Wie kannst Du Dich aus diesem Loch wieder heraus holen?

 

Ich gebe Dir einen Tipp, den Du mal versuchen solltest. „Erste Hilfe“: Höre Dir Musik an, die Deine Stimmung aufheitert (!).

Auf einmal macht sich Energie in Dir breit, oder? Du spürst wieder, dass das Leben so viele schöne, lebenswerte Seiten hat. Teilweise findest Du Dich wieder in Texten, oder erinnerst Dich an das gute Gefühl, was die Musik, dieser Song, in Dir schon mal bewirkt hat. Beeinflusse Deine Gefühle, wenn sie Dich gerade runter ziehen, Dich mies gelaunt, oder traurig machen!

 

Grundsätzlich aber überlege, ob Du glücklich bist mit Deinem Leben, so wie Du es führst. Kannst Du etwas daran ändern? Möchtest Du etwas ändern? Wenn, was? So viele Fragen und keine Antworten, oder solche, die Dir Angst machen. Wichtig ist, vertraue Dich einer Person an!

 

Es kann auch ein Gesprächstherapeut sein! Du glaubst gar nicht, wie gut es tut, mit jemandem zu reden, der überhaupt nicht in Dein privates Umfeld gehört.

Ich habe es selbst erlebt. Ich hatte einige körperliche Baustellen und ging, wegen der gerade aktuellen, zum Arzt. Ich hatte eine Erkältung, aber nach zwei Wochen fühlte ich mich immer noch kraftlos und schlapp. Dabei waren die Erkältungssymptome längst weg. Als mich die Vertretungsärztin fragte, wie es mir sonst ginge, ob ich gerade Stress, oder Sorgen habe, war meine Antwort „Stress habe ich nicht. Ich bin ja seit zwei Wochen zu Hause. Und Sorgen, nein, alles gut. Okay, mein Vater ist vor 6 Jahren gestorben, meine Mutter vor 23 Jahren, aber damit lebe ich ja schon seit Jahren.“ Ich wurde noch eine weitere Woche krank geschrieben, mir wurden Tipps gegeben wieder besser zu Kräften zu kommen und dann gab die Ärztin mir den Ratschlag und die Telefonnummer eines Gesprächstherapeuten. Sie wies mich darauf hin, wie lapidar und cool ich auf die Frage geantwortet hätte, aber ich hätte sehr spontan auf die Frage, mit dem Zugeständnis des Verlustes, geantwortet, da sei sicher noch einiges zu verarbeiten. Ich antwortete ihr: „Ich rede auch mit meinem Partner, meiner Familie, meinen engen Freunden.“, aber Sie sagte mir nochmal, dass mir das sicher gut tun würde und ich solle mich bitte bei dem Therapeuten melden.

 

Gesagt, getan. Ich hatte ja nichts zu verlieren. Den Termin hatte ich schon zwei Wochen später. Immer noch überzeugt, dass das Quatsch ist, denn eigentlich bin ich fast immer gut gelaunt, albern und optimistisch, aber wenn sie meint… es kann ja nicht schaden! Als ich mit dem Auto ankam und einen Parkplatz fand, wurde ich schlagartig total nervös. Das kenne ich nicht, weil ich keine Phobie habe, was Ärzte betrifft.

 

Im Wartezimmer wurde die Nervosität noch größer. Das war mir echt fremd! Dann kam der Arzt, der auch Gesprächstherapeut ist, zu mir und holte mich ins Behandlungszimmer. Ich war beruhigt, denn ich empfand sofort Sympathie, da er pure Beruhigung ausstrahlte.

 

Ich betrat den Raum, setzte mich auf den Sessel, daneben stand ein Tisch mit einer Box Papiertaschentücher. Dann fragte er mich „Wie geht es Ihnen?“ und ich griff sofort zur Box, die Tränen rannen und da kam scheinbar ein Rinnsal noch nicht geweinter Tränen, von denen ich gar nicht wusste, dass sie noch geweint werden mussten, da schon so viele geflossen waren.

 

Er stellte mir lediglich ein paar Fragen und ich redete. Die Gedanken kamen aus mir herausgesprudelt und als ich nach dem ersten Termin wieder auf dem Heimweg war, war ich sehr erstaunt und erleichtert, wenn auch irgendwie aufgewühlt und erstaunt. Erstaunt deshalb, weil ich Themen angesprochen habe, über die ich auch mit mir Vertrauten gesprochen habe, aber es war anders. Es war so, dass ich innere Klarheit bekam und mit der Zeit mehr wusste, wie ich damit umzugehen habe, damit es mir gut geht.

 

Man ist nicht schwach, wenn man andere braucht. Man ist stark, wenn man sich helfen lässt. Also habe Mut und mache alles dafür, dass Du Dein inneres Gleichgewicht wieder findest!

 

Nach dem Tief kommt auch ein Hoch! :-)